Alles Faszie oder was? Neue Behandlungsmethoden ergänzen das Personaltraining

nfangs Jahr habe ich eine sehr spannende Weiterbildung besucht und das Faszien-Distorsions- Modell (FDM) kennengelernt.

Der Begründer des FDM ist Dr Stephen Typaldos D.O (1957-2006). Er war Osteopathischer Arzt, Sportmediziner und in der Notfallmedizin tätig. Die Entdeckung des Triggerbandes, was eine von 6 Fasziendistorsionen darstellt, war im Jahre 1991. Weitere Entwicklungen einer spezifischen, direkten lösungsorientierten Behandlung und theoretische Hintergründe folgten durch Beobachtungen und Kommunikation mit den Patienten.

In meinem kurzen Beitrag möchte ich euch dieses Modell, ganz vereinfacht dargestellt, etwas näherbringen.

Wer hat noch nicht von Faszien gelesen oder gehört? Das Wort ist in aller Munde und das neue Trendwort in Therapie und Training.

Auch ich werde in der täglichen Arbeit mit Patienten und Kunden ständig danach gefragt und damit konfrontiert.

Nun, Faszien gab es schon immer, und wir haben diese durch Therapie und Training auch schon stets mit beeinflusst!

Vereinfacht könnt ihr euch Faszien als verschiedene Bindegewebsschichten vorstellen, je tiefer desto unelastischer. Diese Schichten müssen untereinander gleitfähig sein. Sind nun Beschwerden vorhanden, die durch eine Verletzung oder durch Überbelastung, Fehlbelastung etc. entstanden sind, finden wir eine Art Störungsfeld in der jeweiligen Schicht. Diese führt zur Dysfunktion der Faszie oder auch der umliegenden Struktur (z.B. der Muskulatur) und ist oft mit Schmerz gekoppelt. Eine Distorsion kann als eine Verdrehung, Verklebung, Verstauchung oder als eine Zerrung verstanden werden.

Es gibt bisher 6 Fasziendistorsionen:

  • Triggerband (TB)
  • Hernierter Triggerpunt (HTP)
  • Kontinuum Distorsion (CD)
  • Faltdistorsion (uFD, rFD)
  • Zylinderdistorsion (CyD)
  • Tektonische Fixation (TF)

Jeder Schicht wird eine eigene Bodylanguage, eine spezifische subjektive Beschreibung, ein objektiver Befund und ein mechanischer Entstehungsmechanismus zugeordnet.

Das heisst, über die Beschreibung wie, was, wann passiert ist und wie die spontane Handbewegung zur Zeichnung der Beschwerden folgt, ordnet der Therapeut die entsprechende Bindegewebsschicht zu. Ein ganz spannender Aspekt, denn die Bodylanguage ist weltweit genau dieselbe!

Die Techniken erfahren die Patienten oft als sehr schmerzhaft. Es sind langsame, tief ins Gewebe gehende manuelle Griffe, die direkt über der schmerzenden Stelle und zum Teil der ganzen Bahn entlang bis zum nächsten Gelenk ausgeführt werden.

Man kann sich vorstellen, dass der Therapeut eine Art Glättung der Schicht durchführt, die Torsion (Verdrehung, Adhäsionen, getrennte Fasern, Verhärtung etc.) wieder glattstreicht, drückt oder bewegt. Sind die Beschwerden bereits chronisch, werden die Bahnen zuerst aufgebrochen und ab der zweiten Sitzung dann geglättet. Ziel ist es, die Gleitfähigkeit und somit die optimale Funktion des Gewebes wiederherzustellen. Je akuter eine Verletzung ist, umso schneller greifen die Techniken.

Die Therapie nach FDM ist für mich ein weiterer Ansatz, um sehr schnell den Schmerz positiv zu beeinflussen – ich arbeite täglich damit! Sind die Schmerzen weniger oder ganz weg, bewegen wir uns automatisch wieder physiologischer und können unsere Reha optimal ausschöpfen.

– wir kennen alle die „Wunderheilungen“ in der Welt des Spitzensports!

Eure Nina.

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